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Was ist ZEN ?

ZEN

  bedeutet „Zustand meditativer Versenkung“

 

Zen darf nicht als Religion verstanden werden, sondern ist eine Lebenshaltung des aktiven Handelns und geradlinigen Strebens.

 

Karate-Do ist z.B., ein in Japan staatlich anerkannter ZEN Weg.

 

Schon die Samurai (Bushido)

orientierten sich an der strengen Philosophie des Zen. 

 

 

  • Zen ist eine Einstellung

  • Zen bedeutet, die Gegenwart vollständig zu erfahren, und sich am grundlegenden Wunder des Lebens selbst zu erfreuen.

  • Zen bedeutet, sich der Einheit seiner selbst mit der Welt und allem was in ihr ist, bewusst zu sein.

  • Zen ist der Friede, der durch die Einheit seiner selbst mit dem ganzen entsteht

  • Zen bedeutet, sich im Einklang mit dem Lauf der Dinge zu befinden.

  • Zen bedeutet, frei von den Ablenkungen und trügerischen Konflikten der materiellen Welt zu sein.

  • Zen ist nichts, und doch alles.

  • Zen ist leer, und doch voll.

  • Zen umgibt alles und ist von allem umgeben.

  • Zen ist der Anfang und das Ende.

 

Zen besitzt eine eigene Ethik.

Im Mittelpunkt steht die Überzeugung, dass man anderen nur helfen kann, wenn man sich selbst befreit hat. Die Zuwendung zu anderen Lebewesen in sorgender Liebe und Solidarität ist dabei allerdings niemandem (keinem Gott, keinem Buddha, keiner Offenbarung oder Lehre ) geschuldet, sondern erwächst aus der inneren Einsicht im Laufe der Zen-Praxis von selbst.

ZEN bedeutet „Zustand meditativer Versenkung“

Karate-Do ist z.B., ein in Japan staatlich anerkannter ZEN Weg.

Schon die Kriegerkaste der Samurai orientierte sich auf ihrem Weg des Kriegers dem Bushido, an der strengen Philosophie des Zen.

Auch das traditionelle Karatetraining  ist eine Form von Zen.

 

(Karate kann als Zen in der Bewegung,als Ugokizen, bezeichnet werden.)

 

Zen darf nicht als Religion verstanden werden, sondern ist eine Lebenshaltung des aktiven Handelns und geradlinigen Strebens.

 

Zen kann wie Tao nicht genau mit Worten erklärt werden. Ihr Begreifen des Zen ist zu einem großen Teil von Ihrer eigenen Intuition abhängig.

 

Formen des Zen sind Zazen (Versenkung, Meditaion, Konzentration im Sitzen), Tachizen/Ritsuzen (Versenkung, Meditaion, Konzentration im Stehen), und Ugokizen (Versenkung, Meditaion, Konzentration in der Bewegung)
      

In Anbetracht dessen können wir uns an eine Beschreibung des Zen in Worten etwa folgendermaßen annähern:

 

Zen ist eher eine Einstellung als ein Glaube.
Zen ist der Friede, der durch die Einheit seiner selbst mit einer Ganzheit entsteht, einem Wesen, das von anderer Natur ist als man selbst.
Zen bedeutet, sich der Einheit seiner selbst mit der Welt und allem was in ihr ist, bewusst zu sein.
Zen bedeutet, in der Gegenwart zu leben und diese durch und durch zu erfahren.
Zen bedeutet, frei von den Ablenkungen und trügerischen Konflikten der materiellen Welt zu sein.
Zen bedeutet, sich im Einklang mit dem universellen Lauf der Dinge zu befinden.
Zen bedeutet, die Gegenwart vollständig zu erfahren, und sich am grundlegenden Wunder des Lebens selbst zu erfreuen.

Paradoxes ist ein Teil des Zen und die Lehre des Zen. Ein Paradoxon lenkt Ihre Aufmerksamkeit in eine Richtung, die von der Routine abweicht. Es hilft Ihnen, die Ratio beiseite zu schieben und den Weg für die Intuition zu ebnen. Desweiteren führt es zu einer Wahrheit, die nicht mit Hilfe der Ratio und der Logik erkannt werden kann. Daher:
Zen ist nichts, und doch alles.
Zen ist leer, und doch voll.
Zen umgibt alles und ist von allem umgeben.
Zen ist der Anfang und das Ende.

Nicht-Dualismus ist ein weiteres Merkmal des Zen. Das bedeutet das im Zan Begrifflichkeiten wie Gut/Böse, falsch/richtig oder Schuld werden abgelehnt.

 

Zen besitzt eine eigene Ethik. Im Mittelpunkt steht die Überzeugung, dass man anderen nur helfen kann, wenn man sich selbst befreit hat. Die Zuwendung zu anderen Lebewesen in sorgender Liebe und Solidarität ist dabei allerdings niemandem – keinem Gott, keinem Buddha, keiner Offenbarung oder Lehre – geschuldet, sondern erwächst aus der inneren Einsicht im Laufe der Zen-Praxis von selbst.

 

 Staatlich anerkannte Zen Wege

Sado – der Weg der Teezeremonie (Teeweg)
Shodo – der Weg der Schreibkunst
Kado – der Weg des Blumenarrangements (auch: Ikebana)
Suizen – das kunstvolle Spiel der Shakuhachi-Bambusflöte
Zengarten – die Kunst der Gartengestaltung
Budo – der Weg des Kriegers, vgl. zu diesen Ansätzen auch das Budo

 

Staatlich anerkannte Zen Wege

Sado – der Weg der Teezeremonie (Teeweg)
Shodo – der Weg der Schreibkunst
Kado – der Weg des Blumenarrangements (auch: Ikebana)
Suizen – das kunstvolle Spiel der Shakuhachi-Bambusflöte
Zengarten – die Kunst der Gartengestaltung
Budo – der Weg des Kriegers, vgl. zu diesen Ansätzen auch das Budo

 

Zen-Buddhismus oder Zen ist eine Strömung oder Linie des Mahayana-Buddhismus, die wesentlich vom Daoismus beeinflusst wurde.Sie entstand in China ab etwa dem 5. Jahrhundert der christlichen Zeitrechnung.Ab dem 12. Jahrhundert gelangte Chan auch nach Japan und profilierte sich dort als Zen.


Formen des Zen sind Zazen (Versenkung, Meditaion, Konzentration im Sitzen), Tachizen/Ritsuzen (Versenkung, Meditaion, Konzentration im Stehen), und Ugokizen (Versenkung, Meditaion, Konzentration in der Bewegung)


Die Bezeichnung Zen leitet sich aus dem chinesischen Chan ab.
Der chinesische Name Chan stammt von dem Sanskritwort Dhyana. Dhyana bedeutet frei übersetzt so viel wie „Zustand meditativer Versenkung“ "Meditaion". Meditation ist ein zentraler Bestandteil des Zen. Die traditionelle Zen-Meditation ist das "zazen", das Sitzen.

 

 

Zen-Buddhismus
Zen ist ein Zweig des Buddhismus, der sich im 6. Jahrhundert in China verbreitete. In Japan wurde Zen erst im 12. Jahrhundert bekannt. Das Wort >Zen< leitet sich aus dem chinesischen >Ch"an< ab. Beide Wörter sind eine Übersetzung des Sanskrit-Wortes >dyana<, was soviel wie Meditation bedeutet.


Für manche ist es einfach, Zen als ein Bündel an Unsinn abzutun, jeglicher wirklichen Bedeutung entbehrend. Das sind jene Menschen, die noch nicht bereit sind, sich zu dieser eigenen Stufe spiritueller Entwicklung hinzubewegen. Das ist ganz in Ordnung. Solche Dinge sollen und können auch gar nicht beschleunigt werden. . Michael Valentine Smith, der Hauptdarsteller in Fremder in einem fremden Land würde sagen, dass man "auf die Ganzheit warten muss", und dass "warten ist".






Wenn der Zen-Praktizierende zur Auffassung kommt, dass alles im Kosmos miteinander in Verbindung steht, so bedeutet dies für ihn, dass keine real existierende absolute Grenze zwischen dem einzelnen Übenden und allen anderen Menschen besteht. Hieraus folgt die Überzeugung, dass jede schädigende, aber auch jede helfende Handlung letztlich auf den Verursachenden zurückfällt.Da im Zen Dualismen wie gut/böse oder falsch/richtig sowie die Begrifflichkeit Schuld abgelehnt werden, kann es auch keine allgemein verbindlichen Vorschriften oder Gebote geben, auch wenn sich die Mönche in der Regel freiwillig zu solchen verpflichten (Kai). Die einzige gültige Maxime ist die allgemeine Förderung des Lebens, oder umgekehrt: die Vermeidung des Tötens. Eine große Rolle spielt dabei Karuna (Mitgefühl) mit den Mitwesen. Die Zen-Praxis hat das Wohl aller fühlenden Wesen im Blick, in einem Gelübde heißt es:
„Wie zahlreich auch immer die fühlenden Wesen sein mögen, ich gelobe, sie alle zu retten.“

Im Übrigen pflegt Zen eine Situationsethik, die immer nur im real eintretenden, konkreten Fall geistesgegenwärtig entscheidet. Sie stellt den Handelnden damit in eine große Verantwortung. Auch sonst liegt der Schwerpunkt des Handelns in der Interaktion mit anderen Individuen – aber auch ein gesellschaftspolitisches Engagement wird keineswegs abgelehnt. Umfassendes Engagement erscheint allerdings nur auf der Basis der Verwirklichung von Nicht-Selbst gerechtfertigt, also jenseits vom Prinzip Erfolg/Nicht-Erfolg bzw. der Acht Weltgesetze (A. VIII, 6). Im Westen kennt man eher engagierte Zen-Lehrer wie Thich Nhat Hanh, Tetsugen Bernard Glassman Roshi, Claude AnShin Thomas.

Ziele
Indem während des Übens die Flut der Gedanken zur Ruhe kommt, wird das Erleben von Stille und Leere, Shunyata, möglich.

Vor allem im Rinzai-Zen wird die mystische Erfahrung der Erleuchtung (Satori, Kensho), ein oft plötzlich eintretendes Erleben universeller Einheit, d. h. die Aufhebung des Subjekt-Objekt-Gegensatzes, zum zentralen Thema. In diesem Zusammenhang ist oft von „Erwachen“ und „Erleuchtung“ (pali/sanskrit: Bodhi), vom „Buddha-Werden“, oder der Verwirklichung der eigenen „Buddha-Natur“ die Rede. Diese Erfahrung der Nicht-Dualität ist der sprachlichen Kommunikation kaum zugänglich und kann auch einer Person ohne vergleichbare Erfahrung nicht vermittelt werden. In der Regel wird darüber nur mit dem Zen-Lehrer gesprochen.

Im Soto-Zen tritt die Erleuchtungserfahrung völlig in den Hintergrund. Zum zentralen Begriff von Zen-Praxis wird Shikantaza, „einfach nur sitzen“, d. h. die absichtslose, nicht auswählende Aufmerksamkeit des Geistes in Zazen, ohne einem Gedanken zu folgen oder ihn zu verdrängen. Zazen wird im Soto also nicht als Mittel zum Zweck der Erleuchtungssuche verstanden, sondern ist selbst Ziel und Endpunkt, was nicht bedeutet, dass während des Zazen oder anderen Tätigkeiten kein Erleuchtungszustand auftreten kann oder darf. Das große Koan des Soto-Zen ist die Zazen-Haltung selbst. Zur Verwirklichung dieses absichtslosen Sitzens zentral ist Hishiryo, das Nicht-Denken, d. h. das Hinausgehen über das gewöhnliche, kategorisierende Denken. Dogen schreibt im Shobogenzo Genjokoan dazu folgende Passage:
„Den Weg zu studieren heißt sich selbst zu studieren, sich selbst zu studieren heißt sich selbst vergessen. Sich selbst zu vergessen bedeutet eins zu werden mit allen Existenzen.“
Methoden

Mit der Zeit haben Zen-Meister verschiedene Techniken entwickelt, die den Zen-Schülern Hilfen bieten und Fehlentwicklungen vorbeugen sollen. Die Schulung der Aufmerksamkeit und der absichtslosen Selbstbeobachtung stehen dabei an erster Stelle; daneben wird das (ver)störende diskursive Denken an einen Endpunkt gebracht. Im eigentlichen Sinne gelehrt werden kann Zen nicht. Es können nur die Voraussetzungen für spontane, intuitive Einsichten verbessert werden.

Zu den gebräuchlichen Methoden der Zen-Praxis gehören Zazen (Sitzmeditation), Kinhin (Gehmeditation), Rezitation (Textlesungen), Samu (konzentriertes Tätigsein) und das Arbeiten mit Koans. Besonders intensiv werden diese Methoden während mehrtägiger Übungsperioden oder Klausuren (Sesshin bzw. Retreat) geübt. Der Zen-Schüler muss zumindest das Zazen in sein alltägliches Leben integrieren, denn Zen ist seinem Wesen nach immer nur Praxis.

Primat der Praxis

Zen ist der weglose Weg, das torlose Tor. Die dem Zen zugrundeliegende große Weisheit (Prajna) braucht gemäß der Lehre nicht gesucht zu werden, sie ist immer schon da. Vermöchten die Suchenden einfach nur ihre permanenten Anstrengungen aufzugeben, die Illusion der Existenz eines „Ich“ aufrechtzuerhalten, würde sich Prajna unmittelbar einstellen.

Realistisch gesehen ist das Beschreiten des Zen-Wegs jedoch eines der schwierigeren Dinge, die in einem menschlichen Leben unternommen werden können. Den Schülern wird die Bereitschaft zur Aufgabe ihres selbstbezogenen Denkens und letztlich des Selbst abverlangt. So dauert der Übungsweg gewöhnlich mehrere Jahre, bevor die ersten Schwierigkeiten überwunden sind. Dabei behilflich sind die Roshi genannten Lehrmeister. Der Weg ist allerdings stets zugleich auch das Ziel, im Üben ist die Erfüllung stets gegenwärtig.

Primäre Aufgabe des Zen-Schülers ist die fortgesetzte, vollständige und bewusste Wahrnehmung des gegenwärtigen Moments, eine vollständige Achtsamkeit ohne eigene urteilende Beteiligung (Samadhi). Diesen Zustand soll der Zen-Schüler nicht nur während des Zazen, sondern möglichst in jedem Augenblick seines Lebens beibehalten.
„Zen ist nicht etwas Aufregendes, sondern Konzentration auf deine alltäglichen Verrichtungen“ (Shunryu Suzuki)

Auf diese Weise kann sich die Erkenntnis der absoluten Realität einstellen (Satori). Die Frage nach dem Sinn des Lebens wird aufgehoben; die Kontingenz der eigenen Existenz, das In-die-Welt-geworfen-Sein kann angenommen werden. Vollkommene innere Befreiung ist die Folge: Es gibt nichts zu erreichen, nichts zu tun und nichts zu besitzen.


Primat der Praxis

Zen ist der weglose Weg, das torlose Tor. Die dem Zen zugrundeliegende große Weisheit (Prajna) braucht gemäß der Lehre nicht gesucht zu werden, sie ist immer schon da. Vermöchten die Suchenden einfach nur ihre permanenten Anstrengungen aufzugeben, die Illusion der Existenz eines „Ich“ aufrechtzuerhalten, würde sich Prajna unmittelbar einstellen.

Realistisch gesehen ist das Beschreiten des Zen-Wegs jedoch eines der schwierigeren Dinge, die in einem menschlichen Leben unternommen werden können. Den Schülern wird die Bereitschaft zur Aufgabe ihres selbstbezogenen Denkens und letztlich des Selbst abverlangt. So dauert der Übungsweg gewöhnlich mehrere Jahre, bevor die ersten Schwierigkeiten überwunden sind. Dabei behilflich sind die Roshi genannten Lehrmeister. Der Weg ist allerdings stets zugleich auch das Ziel, im Üben ist die Erfüllung stets gegenwärtig.

Primäre Aufgabe des Zen-Schülers ist die fortgesetzte, vollständige und bewusste Wahrnehmung des gegenwärtigen Moments, eine vollständige Achtsamkeit ohne eigene urteilende Beteiligung (Samadhi). Diesen Zustand soll der Zen-Schüler nicht nur während des Zazen, sondern möglichst in jedem Augenblick seines Lebens beibehalten.
„Zen ist nicht etwas Aufregendes, sondern Konzentration auf deine alltäglichen Verrichtungen“ (Shunryu Suzuki)

Auf diese Weise kann sich die Erkenntnis der absoluten Realität einstellen (Satori). Die Frage nach dem Sinn des Lebens wird aufgehoben; die Kontingenz der eigenen Existenz, das In-die-Welt-geworfen-Sein kann angenommen werden. Vollkommene innere Befreiung ist die Folge: Es gibt nichts zu erreichen, nichts zu tun und nichts zu besitzen.


Lehre

Oft wird gesagt, dass Zen „nichts“ biete: keine Lehre, kein Geheimnis, keine Antworten. In einem Koan (??) spricht der Zen-Meister Ikkyu Sojun zu einem Verzweifelten:
„Ich würde gerne irgend etwas anbieten, um Dir zu helfen, aber im Zen haben wir überhaupt nichts.“

Es bedeutet, das Leben zu leben – in seiner ganzen Fülle. Der unmittelbare Zugang zu diesem Einfachsten von allem ist dem Verstandeswesen Mensch jedoch versperrt – es scheint so, als ob die niemals schweigende Stimme der Gedanken ihn durch hartnäckige Ideen und urteilende Vorstellungen blockiere. Die permanente Beschäftigung mit sich selbst, die schützende Ich-Bezogenheit jedes Einzelnen verursacht immer wieder nur neues Leiden (Dukkha). Zen kann diese Verwirrung lösen – zuletzt vermag man sogar zu essen, wenn man hungrig ist, zu schlafen, wenn man müde ist. Zen ist nichts Besonderes. Es hat kein Ziel.

Die Charakterisierung, Zen biete „nichts“, wird gerne von Zen-Meistern gegenüber ihren Schülern geäußert, um ihnen die Illusion zu nehmen, Zen biete erwerbbares Wissen oder könne etwas „Nützliches“ sein. Auf einer anderen Ebene wird hingegen auch das Gegenteil behauptet: Zen biete das „ganze Universum“, da es die Aufhebung der Trennung von Innenwelt und Außenwelt, also „alles“, beinhalte.

Auch wenn Intellektuelle und Wissenschaftler sich oftmals von Zen angezogen fühlen, entzieht es sich der „Vernunft“. Zen wird oft als „irrational“ empfunden, auch weil es sich grundsätzlich jeder begrifflichen Bestimmung widersetzt. Das scheinbar Mysteriöse des Zen rührt jedoch allein aus den Paradoxa, die der Versuch des Sprechens über Zen hervorbringt.

Zen zielt immer auf die Erfahrung und das Handeln im gegenwärtigen Augenblick, und umfasst auf diese Weise Gefühl, Denken, Empfinden usw.

Zen besitzt aber auch philosophisch-religiöse Aspekte und historisch gewachsene Lehren, etwa in der Soto- bzw. Rinzai-Richtung. Diese kann man – wenn sie auch zur subjektiven Erfahrung des Zen nicht unbedingt notwendig sind – selbstverständlich mit Worten beschreiben.

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1. Wesen und Sein des Erwachten (Buddha)

In den ältesten uns überkommenen Dokumenten wird betont, ein Buddha sei im Grunde ein unfassbares Wesen.

Was er besiegt hat, besiegt ihn nicht ; / was er besiegt hat, folgt ihm nicht : / diesen Erwachten, der im Unbegrenzten weilt, / den Spurlosen, auf welcher Spur wollt ihr ihn führen ? – Für ihn gibt es nicht mehr das verfängliche Streben, / die Lust, die irgendwohin (d.h. zum Leben) führt : / diesen Erwachten, der im Unbegrenzten weilt, / den Spurlosen, auf welcher Spur wollt ihr ihn führen ? (Dhammapada, 179-180) [3].

Der Erwachte, wahres Sein jedes Buddhisten, lebt in der Welt, und ist doch nicht von der Welt ; er weilt im Unendlichen, im Unbestimmbaren, ist selber unendlich und unfassbar ; er hinterlässt keine Spur und wird nicht zu neuem Leben drängen. Völlig ungebunden, in der Welt und doch nicht in der Welt, schwebt er gewissermassen im leeren Raum.

Die Meditierenden geben alles preis, / verlangen nach keiner Bleibe. / Wie Gänse, die von einem Teich wegfliegen, / so verlassen sie ein Haus nach dem andern. – Sie sammeln nichts. Spärlich ist ihre Speise. / Ihr Aufenthalt ist das Leere (suñña), das Zeichenlose, die völlige Befreiung. / Wie der Flug der Vögel im Raum, / so kann ihr Dahingehen nicht nachgezeichnet werden – Sie sind frei von ekligen Ausscheidungen und hangen nicht am Essen. / Ihr Aufenthalt ist das Leere, das Zeichenlose, die völlige Befreiung. / Wie der Flug der Vögel im Raum, / so kann ihr Dahingehen nicht nachgezeichnet werden (Dhammapada, 91-93).

Die Meditierenden, das sind diejenigen, die sati praktizieren, « vollkommenes Bewusstsein », die spezifisch buddhistische, kanonische Meditation, das siebente Glied auf dem achtgliedrigen Pfad der Erlösung, das Eingangstor zum samadhi, zur vollendeten « Konzentration » und zur Befreiung. Sie sind völlig heimatlos, schweben im Raum, wie Gänse und andere Vögel, in der Leere, dem « Zeichenlosen » und darum Unerkennbaren, in absoluter, nicht fixierbarer Freiheit.

Die Buddhas leben im weglosen Raum und sie legen keinen Wert auf ihr körperliches Sein. Dafür aber zeichnen sie sich, wie der nächstfolgende Vierzeiler ausführt, innerhalb der unbeständigen, sich ohne Aufhören verändernden Welt dadurch aus, dass sie « kein Schwanken » (iñjitam) kennen (ibid. 255). Völlig frei von der Welt heilloser Zerfahrenheit, sind die Buddhas, dank ihrer nichtweltlichen, unveränderlichen Seinsart, ruhige Pole.

In diesen wenigen, ins buddhistische Altertum weisenden Vierzeilern ist bereits die vom Zen empfohlene und gelehrte Zen-Existenz umschrieben. Es gilt, in der als « leer », als unbestimmbar, als « zeichenlos » erfahrenen Welt, darin lebend und davon distanziert, die totale Freiheit eines « So-Gekommenen-und-Gegangenen » zu verwirklichen. Und das ist möglich, wenn der Jünger des Buddha die wahre Erkenntnis besitzt, d.h. prajña (sanskrit) oder pañña (pali). Prajña / pañña ist der eigentliche buddhistische Zentralbegriff, der auch im Zen die entscheidende Rolle spielt. Es ist prajña, was den wahren Buddhisten als solchen kennzeichnet. Gewöhnlich wird prajña, etwas irreführend, mit « Weisheit » wiedergegeben. Da es sich nicht um Weisheit im biblisch-europäischen Verständnis handelt, müsste man zum mindesten « absolute Weisheit » sagen, « absolut, losgelöst » im wörtlichen Sinne, indem sie von jeglicher Bindung an ein Subjekt und ein Objekt frei ist. prajña / pañña ist absolutes, von allen Beziehungen gelöstes Erkennen aller Dinge, unter Aufhebung der Dualität von Subjekt und Objekt. In prajña / pañña existiert kein Subjekt und kein Objekt ; es gibt nur leeres « Erkennen » der Dinge in ihrer absoluten Leerheit, in ihrer Seinslosigkeit. – Solche pañña erscheint auch im klassischen Dhammapada als ideale Existenz eines Buddha oder eines dem Buddha Nacheifernden :

Wenn einer in absoluter Erkenntnis (pañña) sieht, / dass alle Daseinsfaktoren (dhamma) bar sind wesentlichen Seins (anatta), / dann wird er des Leidens (dukkha) müde : / dies ist der Weg zur Reinheit (Dhammapada, 279).

Der Ausdruck anatta, « ohne wesentliches Sein, ohne Seinszentrum, ohne Seele », ist praktisch synonym mit dem « Leeren », suñña, das wir im Dhammapada bereits angetroffen haben. Da alle Daseinsfaktoren, die das ausmachen, was wir « Mensch » nennen, kein wesentliches Sein haben, darum « leer » sind, hat der « Mensch » als Ganzes kein eigentliches Sein, er ist « leer ». Bei den Daseinsfaktoren handelt es sich um die fünf « Aggregate » oder « Ansammlungen » (skandha) von unsubstantiellen Faktoren wie Form/Materie, Empfindungen, Begriffe, formale Tendenzen und Bewusstsein. Diese « Ansammlungen » bilden das Fundament der buddhistischen Anthropologie. Die Aggregate sind unbeständig, leidvoll und bar wesentlichen Seins, darum ist das Phänomen, das wir « Mensch » nennen, ebenso unbeständig, leidvoll und bar wesentlichen Seins.

Diese Anthropologie und ihr spezifisches « Erkennen » sind die Basis des Zen. Sie gilt es zu « verwirklichen », bzw. zu « sein » – vorausgesetzt, dass man solche Verben in diesem Zusammenhang überhaupt verwenden darf.

Hier, oh Sariputra, ist Form/Materie dasselbe wie Leerheit (sunyata), und Leerheit ist dasselbe wie Form/Materie. Form/Materie ist nichts anderes als Leerheit, und Leerheit ist nichts anderes als Form/Materie. Was Form/Materie ist, das ist auch Leerheit, und was Leerheit ist, das ist auch Form/Materie.

Dasselbe gilt von den Empfindungen, den Begriffen, den formalen Tendenzen und den Bewusstseinselementen (d.h. den übrigen skandha, welche die Erscheinung « Mensch » ausmachen).

a. Direkt auf den wahren ursprünglichen Geist zielen.

b. Des Menschen (Buddha-)Natur sehen und sein Buddha-Sein verwirklichen.

c. Eine besondere Weitergabe, jenseits der (traditionellen) Schriften.

d. Sich nicht auf Worte verlassen.

 

 

 

 

http://www.carl-a-keller.ch/Stille_und_Leere_im_Zen-Buddhismus.php


http://www.zen-gruppe-hamburg.de/Vortraege/vortraege.html

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